Die Blumenwiese im Kleingarten


Eine bunt blühende Blumenwiese bringt idyllisches Landleben selbst in die grauesten Gärten unserer Vereine. Besonders öffentliche Grünflächen der Vereine sollten daher öfters in eine wildromantische Blumenwiese umgewandelt werden. Ja, auch der Hobbygärtner kann eine fröhlich blühende Blumenwiese selbst anlegen. Was man beim Aussäen der Samen beachten sollte und wie das Saatgut am besten gedeiht, verraten diese Tipps zur Blumenwiese.


Vielfalt an Blüten und Farben

Mit Blumenwiesen beschäftigt sich auch die Gartenfachberatung seit vielen Jahren. Die gemalten Wiesenlandschaften von Claude Monet sollten uns dabei inspirieren. Mich, begeistern vor allem der verschwenderische Umgang mit Blüten und Farben, wenn Mischungen auf großer Fläche ausgesät werden.


Keine Lücken auf der Blumenwiese entstehen lassen

Man verwendet in erster Linie ein- und zweijährige Sommerblumen aus den Bauerngärten. Malven, Strohblumen und Zinnien sind auf der Blumenwiese ebenso vertreten wie der Rote Lein, Seidenmohn, Sonnenblumen und Schleifenblumen. Wählen Sie die Pflanzen nach der Wuchshöhe, der Blühdauer und der Blütezeit aus. Wichtig ist, dass in der doch einige Monate langwährenden Blühphase stets neue Pflanzen in der Mischung in den Vordergrund rücken. So schließen sich die Lücken, die durch abgeblühte Pflanzen entstehen.


Samen für Blumenwiese keimen erst im April.

Bei einjährigen Mischungen beginnt das Jahr erst im April, wenn es wärmer wird und die Samen keimen. Anders bei Staudenmischpflanzungen. Ein Jahr nach der Pflanzung sind die Stauden gut eingewachsen. Der Frühling beginnt also zum Beispiel mit Tulpen, Traubenhyazinthen und sich selbst vermehrenden Krokussen im Sommer und Herbst wird die Blumenwiese von Stauden und Gräsern dominiert. Stauden machen Blumenwiese abwechslungsreich. Samenstände von Goldquirl oder Herbst-Fetthenne bleiben über Winter stehen. So bieten Mischpflanzungen viel Abwechslung auf einer Fläche. Darüber hinaus sind Staudenmischpflanzungen ein langjähriger Vegetationstyp der nie gleich bleibt, sondern immer im Wandel und daher stets abwechslungsreich ist.


Saatgut nicht einfach auf den Rasen streuen

Vor der Aussaat einer Saatgutmischung muss der Boden gut vorbereitet sein. Häufig meinen die Kleingärtner, man könnte die Samen einfach auf den Rasen oder eine bestehende Wiese streuen. Die angedachte offene Fläche sollte aber erst 5 bis 10 Zentimeter tief mit einer kleinen Fräse gelockert werden. Solche Gartengeräte können auch einfach gemietet werden, zum Beispiel beim örtlichen Baumarkt. Nicht alle Samen wachsen zu Pflanzen aus. Nachdem der Boden feinkrümlig und glatt geharkt ist, bringt der Gärtner etwa 5 bis 10 Gramm Samen auf einen Quadratmeter Fläche aus. Die Saat sollte nicht zu dicht und oberflächennah liegen. Doch gleichzeitig wachsen nicht alle Keimlinge zu kräftigen Pflanzen heran. Hier muss man einfach Erfahrungen sammeln. Samen für Blumenwiese leicht in die Erde einarbeiten

Der Fachberater rät, ein bisschen Sand oder Sägemehl mit den Samen zu mischen. So werde die Mischung gleichmäßiger verteilt. Anschließend werden die Samen mit der Harke leicht eingearbeitet und angedrückt. Besonders gut keimen sie bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit. Meist erreicht das Thermometer diese Werte etwa ab Mitte April.




Kompost ist nicht geeignet für die Blumenwiese

Blumenmischungen und Staudenmischpflanzungen sind in der Pflege generell wenig aufwendig. Der Boden sollte nicht zu fett und nährstoffreich, sondern abgemagert sein. So wächst weniger Unkraut. Nach der Pflanzung wird die Fläche mit Kies oder Splitt in einer Körnung von 8 bis 16 Millimetern gemulcht. Wichtig ist, dass man das Material 5 bis 7 Zentimeter hoch aufbringt und die Topfballen der Stauden tief genug pflanzt. Rinde oder Kompost als Mulch taugen für die Blumenwiese nicht. Dadurch werden zu viele Nährstoffe eingebracht.


Mit dem Spargelstecher Unkraut entfernen

Unkräuter sollten vorsichtig gezogen oder mit einem Spargelstecher entfernt werden. Danach wird die Mulchschicht wieder geschlossen. Das Entfernen des Unkrauts zählt zu den Hauptarbeiten in der Staudenmischpflanzung.

Nach der Aussaat muss der Boden der Blumenwiese feucht gehalten werden.

Mischungen mit Zweijahresblumen wie Färberwaid, Muskatellersalbei, Kümmel, Natternkopf und Nachtviole können zwischen Juni und August gesät werden. Sie entfalten im folgenden Jahr ihre Schönheit. In den ersten vier Wochen nach der Aussaat hält man ebenfalls den Boden gleichmäßig feucht.


Selbstaussaat genügt nicht für eine üppige Blumenwiese

Wie sich die Mischung entwickelt, hängt unter anderem von der Witterung und Samenräubern ab. Mal ist man überrascht, mal ist man irritiert. Die Selbstaussaat der Pflanzen im Herbst reicht nur selten aus, damit im folgenden Jahr wieder eine prachtvolle Blumenwiese erblüht. Feldmäuse und Vögel sind ebenso dankbar für die Winternahrung wie Bienen und andere Insekten für das reiche Angebot an Pollen im Sommer.



Erik Behrens Gartenfachberater Gartenfachkommission SLK