Hochbeete im Kleingarten

Hochbeete erlauben das Gärtnern in optimaler Arbeitshöhe und erschweren Schnecken den Zugriff auf die Pflanzen. Viele Gartenabfälle werden in ihrem Inneren zu wertvollem Dünger.

 Was tun, wenn der Boden im Garten steinig ist und sich nur schlecht bearbeiten lässt? wenn die Schnecken immer wieder über den Salat herfallen? Wenn der Rücken schmerzt vom ständigen Bücken beim Jäten?

Man macht es sich einfacher und setzt die Pflanzen eine Etage höher. Man baut sich ein Hochbeet.

Daraus ergeben sich viele Vorteile für den Kleingärtner

Die Höhe des Hochbeets ermöglicht es, im Stehen auszusäen, Beikräuter zu jäten und zu ernten. Außerdem landen im Hochbeet die Gartenabfälle, die sich im Herbst ohnehin zu stapeln beginnen: Schnittgut von Bäumen, Sträuchern und Stauden sowie eine Menge Laub. Durch die Zersetzung dieses Pflanzenmaterials werden im Hochbeet nicht nur Nährstoffe freigesetzt, die zusätzlichen Dünger überflüssig machen. Es entwickelt sich dabei auch Wärme, so dass man, gegebenenfalls zusammen mit Folientunnel oder Vlies, früher im Jahr mit der Gemüsekultur beginnen kann. Es schieben sich auch keine störenden Pflanzen wie Giersch oder Quecke aus der Nachbarschaft zwischen das Gemüse, und selbst Schnecken nehmen nur ungern den steilen Aufstieg am Hochbeet in Kauf. Und nicht zuletzt bieten Hochbeete auch Senioren oder Menschen im Rollstuhl die Möglichkeit, bequem zu gärtnern.


Wann und wo?

Die beste Zeit für den Bau eines Hochbeets ist der Herbst, wenn im Garten allerlei Abfälle zusammenkommen. Den Standort bestimmt der Kleingärtner idealerweise so, dass das Beet den ganzen Tag über Sonne abbekommt.  

Holz oder Stein …?

Klassische Hochbeete sind im Prinzip rechteckige Kästen. Deren Bearbeitung hat sich in der Praxis bewährt. Je nach handwerklichem Geschick und Geschmack sind aber natürlich auch andere Formen möglich. Beim Material entscheiden Geschmack und Geldbeutel. Es eignen sich Ziegel, Natursteine, Betonsteine oder Holzbalken, aber auch Edelstahl oder Kunststoff. Man könnte sagen: Aus allen Materialien, aus denen man eine Mauer bauen kann, lässt sich auch ein Hochbeet errichten. Welches Material auch das Rennen macht, einige grundlegende Punkte gilt es beim Bau immer zu beachten. Worauf es ankommt, sei am Bau eines Hochbeets aus Lärchenholz erklärt. Lärchenholz deshalb, weil es auch unbehandelt viele Jahre im Garten haltbar ist.

 

Die Größe eines Hochbeetes

Um angenehm arbeiten zu können, sollte das Hochbeet 80 Zentimeter hoch gebaut werden. 120 Zentimeter Breite sind ein gutes Maß, um mit den Armen an jede Stelle des Beets zu gelangen. Die Länge des Hochbeets richtet sich nach der Gartengröße, im Beispiel ist eine Länge von 200 - 250 Zentimetern angepeilt. Die Eckpfosten haben die Maße 9 x 9 Zentimeter, die Bretter für die Seitenwände eine Stärke von 12,5 x 4 Zentimetern. Als Stabilisierung kommt in die Mitte der beiden langen Seitenwände je ein zusätzlicher Pfosten.

 

Der Bauablauf und die Bodenvorbereitung

Mit der Bodenvorbereitung ist in diesem Fall die Vorbereitung des späteren Standortes gemeint. Dazu wird eine Grube ausgehoben, die etwas größer ist als die Flächenmaße des geplanten Hochbeetes. Steht das Beet in einer Rasenfläche, sticht man als Erstes die Soden aus und lagert sie seitlich. Die Rasensoden finden später noch Verwendung. Den Boden hebt man gute 20 Zentimeter aus und lockert den Untergrund. Dann legt man über die gesamte Fläche ein Drahtgeflecht (Kaninchendraht 10 – 15 Millimeter Maschenweite) als Wühlmausschutz.  Den Draht lässt man großzügig über die Ränder der Beetgrenzen überstehen.  




Dem Hochbeet einen Rahmen geben

Nun geht es an den Rahmen des Hochbeets. Die Eckpfosten die mittleren Stabilisierungspfosten versenkt man entweder im Boden. Bei der Planung bitte beachten, dass die Pfosten ca. 30 Zentimeter länger sind als die spätere Beethöhe. Dann Löcher ausheben, Kies als Holzschutz einbringen, Pfosten einstellen und mit Kies auffüllen) oder man baut sich erst das Grundgerüst des Hochbeets und stellt dieses dann an den späteren Standort. Dafür sucht man sich eine ebene Fläche und verschraubt die Eck- und Stabilisierungspfosten mit den Brettern der Seitenwände. Bevor man das Gerüst an seinen späteren Platz stellt, sollte man die Ränder der ausgehobenen Grube mit Kies auffüllen. So steht der Rahmen nicht auf dem Boden und Wasser kann versickern. Immer darauf achten, dass alles im rechten Winkel und waagerecht eingebaut wird. Ihre Gartennachbarn sollen nicht behaupten können „Sie hätten ein gestörtes Verhältnis zum Mittelpunkt der Erde“ Dann schraubt man von unten nach oben die Bretter der Seitenwände an. Sind die Seitenwände befestigt, wird an deren Innenseite eine sogenannte Noppenfolie angebracht. Diese trennt Wände und Boden voneinander und das Holz trocknet nach Niederschlägen schneller ab. Als Ablagefläche könnte man rund um das Beet noch flache Bretter anbringen. Zum Schluss den Wühlmausdraht am Rahmen mit Krampen oder Nägeln verankern, damit keine Schlupflöcher entstehen.

 

Schicht für Schicht befüllen

Kurz gesagt geht es beim Befüllen des Hochbeets von grob nach fein. Die erste, untere Schicht besteht aus Holz- und Strauchschnitt, Reisig oder auch zersägten Stämmen. Diese Lage verdichtet man gut, damit nicht zu viele Hohlräume entstehen. Die Schicht des groben Schnittguts sollte etwa 30 Zentimeter hoch sein. Als Nächstes kommt eine 30 Zentimeter hohe Lage krautiger Abfälle, etwa Schnittgut von Stauden. Darauf legt man umgedreht die zu Beginn ausgestochenen Rasensoden. Als Nächstes füllt man eine Schicht Laub ein, das man mit anderen, bereits verrotteten Gartenabfällen vermischt. Und zwischendurch das Material immer wieder runtertreten und bei Bedarf befeuchten. Dann folgen eine Schicht Grobkompost und zum Schluss feiner Kompost, gemischt mit Gartenerde. Es empfiehlt sich, die Erde etwas höher einzufüllen, da es ohne Weiteres passieren kann, dass das Material sich im Laufe des Winters um 20 bis 30 Zentimeter setzt. In diesem Fall füllt man das Beet wieder mit Gartenerde auf. In den ersten beiden Jahren braucht man im Hochbeet nicht zu düngen, da durch die Zersetzung des Pflanzenmaterials ausreichend Nährstoffe freigesetzt werden, die Gemüse und Co. zugutekommen.

 

Bepflanzen

Im ersten Jahr werden überwiegend die nährstoffhungrigen Gewächse angepflanzt.

Durch die hohe Nährstoffversorgung im ersten Jahr sollte man in dieser Zeit vornehmlich Starkzehrer pflanzen. Dazu gehören Tomaten, viele Kohlarten, Sellerie, Lauch, Gurken oder Zucchini. Erst später folgen Mittel- und Schwachzehrer wie Auberginen, Mangold, Buschbohnen, Erbsen, Feld- und Kopfsalat oder Spinat. Hochbeete eignen sich hervorragend für Mischkultur und eine gestaffelte Bepflanzung. Für Höhe sorgen beispielsweise Tomaten an Stäben, in der Fläche gedeihen Brokkoli, Blumenkohl oder Salat, die Ränder bespielen hängende Gemüse wie Gurken und Kräuter, etwa die Kapuzinerkresse. Beachten sollte man allerdings, dass man bei Hitzeperioden häufiger gießen muss. Denn im Hochbeet erwärmt sich der Boden schneller als im flachen Gartenbeet.

 

Neue Befüllung

Je nachdem, was alles im Hochbeet als Füllmaterial gelandet ist, hält die Düngewirkung etwa zwei Jahre an, der gesamte Verrottungsvorgang dauert fünf bis sieben Jahre. Dann leert man das Hochbeet, verteilt den entstandenen Humus im Garten und befüllt das Hochbeet es aufs Neue.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß und maximale Ernteerfolge


Erik Behrens

Gartenfachberater SLK