Kronen auslichten und Stämme kalken
Damit Obstbäume viele gesunde Früchte tragen, werden sie regelmäßig geschnitten. Ideal dafür ist der Winter, weil man in den kahlen Kronen kranke oder quer wachsende Zweige leicht erkennen kann. Der Sommerschnitt direkt nach der Ernte ist auch möglich, bei den belaubten Ästen aber schwieriger. Für Äpfel wie Birnen gilt: Sich kreuzende Zweige und nach innen wachsende Äste werden herausgeschnitten. Waagerechte, flach wachsende Triebe sollten möglichst vom Schnitt verschont bleiben. Sie tragen in diesem Sommer die meisten Früchte. Deshalb dürfen diese Triebe auch nicht eingekürzt werden.
Generell gilt, dass man Wunden ab einem Durchmesser von zwei Zentimetern mit Wundverschlussmitteln bestreicht. Das würde nur das Trieb-, nicht aber das Fruchtwachstum fördern.
Pflaumen-, Renekloden-, Zwetschen- und Mirabellenbäume in einer Schnittgruppe zusammen. Alle sollten möglichst wenig geschnitten werden, denn Steinobst ist nicht sehr schnittverträglich. Das bedeutet: Man darf nicht mehr als ein Fünftel der Äste auf einmal entfernen. Außerdem wichtig: Große Wunden verheilen schlecht, viele kleine Schnittwunden führen dazu, dass der Baum im kommenden Frühjahr sehr viele steil aufrecht wachsende Triebe bildet, so genannte Wasserschosser. Dadurch verliert der Baum Kraft und trägt weitaus weniger Früchte. Deshalb gilt beim Schnitt von Steinobstbäumen folgende Grundregel: besser weniger schneiden, aber dafür gezielt. Sägen Sie also ruhig mal einen dicken Ast komplett ab, statt viele Seitenzweige und Äste nur einzukürzen. Generell werden alle Zweige komplett entfernt, die steil nach oben oder schräg nach innen wachsen. Als Schutz vor Infektionen werden selbst kleine Schnittwunden mit einem Wundverschlussmittel verstrichen.
Kirschbäume werden nur geringfügig korrigiert, Hauptschnittzeit ist unmittelbar nach Abschluss der Ernte.
Pfirsichbäume warm einpacken
In milden Wintern kann es vorkommen, dass der Pfirsichbaum bereits im Januar austreibt. Droht dann aber Frost, sollte man das Gehölz mit Vlies warm einpacken, damit die Blüten- und Blattknospen nicht erfrieren und auch die grüne Rinde nicht geschädigt wird.
Apfelbäume:
Obstbaumkrebs wirksam bekämpfen
Meist passiert es bei der Ernte: Man verletzt die Rinde, ohne es zu merken. Die Wunden sind Pforten für den Obstbaumkrebs, eine Pilzinfektion, die sich schon ein paar Wochen nach der Ernte bemerkbar macht. Zu Anfang sieht man platte Stellen, die Rinde fällt ein oder blättert ab. Auf diese Symptome sollten Sie Ihre Bäume spätestens jetzt kontrollieren. Um zu sehen, wie weit der Pilz bereits ins Holz gewandert ist, muss man mit einem scharfen Gärtnermesser, einer Hippe, die Wunde ausschneiden. Wenn rund um die Infektion noch ein Rand mit weißem, also gesundem Holz zu sehen ist, muss der Ast nicht völlig abgeschnitten werden. Wenn die Äste tot und trocken sind, hat man leider keine andere Möglichkeit, als die Äste komplett abzuschneiden. Starke Äste werden "auf Astring" abgesägt: Der Schnitt wird weder parallel zum Stamm geführt noch mehrere Zentimeter entfernt vom Stamm, sondern leicht schräg entlang des Astrings. So bleibt die Wunde so klein wie möglich, und der Baum schafft es, sie zu schließen. Bei sehr kleinen Infektionsherden reicht es, die Wunde auszuschneiden. Sind stammferne Astpartien befallen, kann man auf einen gesunden Seitenzweig "ableiten".
Tote Äste komplett absägen
Legen Sie die Säge in den Astwinkel. Führen Sie sie so, dass sie den kürzesten Weg durch den Ast nimmt, also am Astring entlang. Die braune Mitte ist nicht krank! Das ist das Splintholz, der dunkle Kern des Holzes. Der Baum schließt die Wunde vom Wundrand nach innen.
Ein Wundverschlussmittel ist auch bei dicken Ästen nicht nötig.
Immergrüne an Tagen ohne Frost wässern
Rhododendron, Buchs, sowie alle anderen immergrüne Gehölze müssen bei trockener Witterung gegossen werden. Warten Sie auf frostfreie Tage, damit das Wasser auch an die Wurzeln gelangt. An sehr sonnigen Wintertagen schützt Vlies die immergrünen Pflanzen vor starker Verdunstung.
Eisdecke im Teich offen halten
Ist der Teich tiefer als 80-90 cm, friert er im Winter nicht bis zum Grund durch. Damit die Fische und Amphibien darin genug Sauerstoff bekommen, muss in der Eisdecke ein Loch offen gehlaten werden.
Legen Sie dazu eine Styroporkiste auf die Wasseroberfläche oder kaufen spezielle Eisfreihalter aus Styropor.
Erik Behrens
Gartenfachberater SLK/LSK
Gartenarbeit im Januar